Mensa I der Christian-Albrechts-Universität, Kiel

Nach vierzig Jahren Betrieb war die Mensa der Universität Kiel baulich und funktional den modernen Ansprüchen und der gestiegenen Studentenzahl nicht mehr gewachsen. Eine Vergrößerung des Speisesaales, sowie eine moderne Küchentechnik gemäß den neusten hygienischen Forderungen waren dringend erforderlich, aber diese Umbauten ließen sich im Rahmen der vorhandenen Strukturen nicht mehr verwirklichen.

Projektdaten

Ort: Westring 385, 24118 Kiel
Bauherr: Studentenwerk Schleswig-Holstein, Westring 385, 24118 Kiel
Planung: 2000 – 2001
Bauzeit: 2001 – 2003
Baukosten: 21.000.000 €
BRI: 44.200m3
Fotograf: Markus Dorfmüller

Eine mediterrane Piazza mit hoher Aufenthaltsqualität

Daher entschied rimpf Architektur, den bisherigen Innenhof mit einem verglasten Dach zu Überdecken und zur „Piazza“ umzugestalten. Die mit Tageslicht durchflutete Piazza mit den witterungsbedingten Stimmungen wird umrahmt von natürlichen Bäumen, die im gewachsenen Grund stehen und vollautomatisch mit Wasser und Dünger versorgt werden. Sie ist mit 1.000 Sitzplätzen als Aufenthaltsort beliebt und wird außerhalb der Essenszeiten gerne als Arbeitsplatz genutzt.
Am Rande der Piazza ist die Essensausgabe als Free-Flow-Bereich der Küche vorgelagert. Dreiseitig um die Piazza gibt es in ehemaligen Verwaltungsflächen nach dem Umbau öffentliche Nutzungen wie den ASTA, eine Sparkasse, eine Buchhandlung, ein Eiscafe und ein Bistro.

Eine Mensa mit bis zu 4000 Essen pro Tag

Die ehemaligen Speisesäle im Obergeschoss mit früherer Außenterrasse (jetzt Galerie im Innenhof) werden für vielfältige Veranstaltungen genutzt und sind im Alltagsbetrieb zusätzliche Sitzplätze zur Erweiterung der Piazza als Speisesäle.
Anstelle der Produktionsküche im Obergeschoss wurden die umgenutzten Verwaltungsbereiche aus den Randzonen des Innenhofes eingebaut.
Die Produktionsküche, Spülküche, Kühlräume und sonstige Küchenlogistik wurden in nicht mehr benötigten Lagerräumen für Kartoffeln, Gemüse, Vorräte, Wein etc. eingebaut.
Die Mensa sollte nach Vorgabe auf max. 1.500 – 2.000 Mahlzeiten pro Tag ausgelegt werden, inzwischen werden in Spitzenzeiten bis zu 4.000 Mahlzeiten ausgegeben.Die Baumaßnahme führte rimpf Architektur im laufenden Mensa- und Verwaltungsbetrieb in mehreren Teilabschnitten durch.

Mediterranes Klima und Ambiente

Das neue Glasdach ermöglicht eine optimale Nutzung des einstrahlenden Sonnenlichtes, ohne Blendungen oder die Überhitzung des Innenraumes. Die klimatischen Bedingungen, insbesondere im Sommer werden begünstigt durch ein Ventilationssystem über Abluftklappen in den Sheds und Zuluft aus Öffnungen im Randbereich der Piazza.
Die Bäume begünstigen das Klima durch Transpirationskälte, Feuchteabgabe und Staubbindung und unterstützen das fast mediterrane Ambiente im Innenraum.
Durch diese Bauweise ist auch die Nutzung der Halle für Veranstaltungen jeder Art möglich.