Stadtvilla in Klein Flottbek, Hamburg

Hamburg hat als Stadt zwischen Elbe und Alster sehr viel Grün im Stadtgebiet. Westlich der zentrumsnahen Hamburger Villengegenden des 19. Jahrhunderts mit seiner intakten und gewachsenen Struktur, großen Grundstücken, altem Baumbestand und breiten, nicht befestigten Gehwegen der Vorstadt haben wir als rimpf Architektur mit unserem Architekturbüro in Hamburg die Bauaufgabe erhalten, eine Villa aus dem Jahr 1926 für eine Familie umzubauen. Die Architektur der Hamburger Villa war in ihrer Grundsubstanz erkennbar. Das Gebäude war etagenweise in Wohnungen aufgeteilt worden; im Hochparterre war eine Gewerbenutzung mit Anbauten vorhanden.

Projektdaten

Ort: 
Bauherr: privat
Planung
Bauzeit:
Baukosten: k.A.
NGF:
Fotograf: Hagen Stier

Treffpunkt und Lebensmittelpunkt im Hochparterre

Mit geschickten entwurflichen Eingriffen konnten wir Architekten den Treppenraum zur offenen internen Verbindungstreppe zw. dem Wohn- und den Schlafgeschossen umbauen. Der Architektur der Hamburger Villen entsprechend wurden die Räume über breite Schiebetüranlagen miteinander verbunden. Die verunstaltete Veranda wurde von Anbauten befreit und zum Wintergarten umgebaut. Die Raumfluchten mit erneuerten Dielenböden aus Peach-Pine zwischen Wintergarten, Wohnraum, Essraum mit Kamin und Kinder-Wohnraum mit direktem Zugang zum Garten bieten viele Möglichkeiten als Treffpunkt und Lebensmittelpunkt der Familie im Hochparterre.

Hohe Wohnqualität hinter historischer Fassade

Die Möglichkeiten der Austritte auf vorhandene Balkone der Schlaf- und Arbeitsräume in den Obergeschossen wurden bewahrt. Diese Räume konnten so mit großen Fenstern lichtdurchflutet werden. Besondere Wohn- und Lebensqualitäten konnten durch großzügige Badezimmer als kleine Wellnessoasen mit Details wie der freistehenden und zum Garten hin orientierten Badewanne, den großen bodenbündigen Duschtempeln oder dem einfachen Wäscheabwurfschacht von den Bädern zum Waschkeller erreicht werden.
Die ursprüngliche Fassade wurde von rimpf Architektur anhand von alten Fotografien und dem Befund eigener Untersuchungen recherchiert. Entsprechend der vorgefundenen Befunde wurden Teile repariert und rekonstruiert. Veränderte Details wurden als „Zeitschicht“ erhalten; der Wintergarten wurde als moderne Interpretation der historischen Veranda entworfen. Die Farben wurden entsprechend der Tradition der Hamburger Villen gewählt. Neue Holzfenster mit filigranen Rahmen und der historischen Teilung gliedern die Fassade. Zum Innenraum hin erhielten die Fenster wieder die ehemals vorhandenen profilierten Einfassungen.

Bauökologie und Baubiologie

Für unser Architekturbüro in Hamburg ist es selbstverständlich Bauökologie und Baubiologie in den Vordergrund zu stellen. Auf die Auswahl von gesundheitlich unbedenklichen Materialien, Holzölen, Farben und haustechnischen Bauteilen wurde deshalb großer Wert gelegt. Die zweischaligen Außenwände wurden mittels Einblasverfahren gedämmt, spezielle Anstriche schirmen Radonstrahlung aus dem Boden ab; Abschirmfarbe an Wänden verhindert das Eindringen der Strahlung von Funkmasten.
Ebenfalls wurde durch unser Architekturbüro die Haustechnik baubiologisch ausgerichtet. Die Verkabelung des Hauses wurde mit geschirmten Kabeln zur Vermeidung der sonst vorhandenen Magnetfelder ausgeführt. Alle Schlafräume wurden zusätzlich mit einer Netzabschaltung ausgestattet. Die Trinkwasserverrohrung wurde zur Sicherung der Hygiene ebenso erneuert wie die gesamte Heizungsanlage. Eine thermische Solarstation auf der nicht einsehbaren Dachfläche erwärmt das Warmwasser in einem Schichtenspeicher.

Eine grüne Oase der Entspannung

Im Stil der vorhandenen Baustruktur der Hamburger Villengegend wurde der Vorgarten angelegt mit den nahezu gleichen schmiedeeisernen Zäunen, Rhododendren und Magnolienbäumen. Der nach Süden gerichtete große Garten an der straßenabgewandten Seite wurde neu gestaltet mit einer großen Terrassenfläche im gebäudenahen Bereich, mit Staudenbeeten, Sträuchern, Obstbäumen und Spielmöglichkeiten für die Kinder der Hamburger Familie.